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Mehr Sicherheit durch rutschhemmende Bodenbeläge

Die Anforderungen an rutschhemmende Bodenbeläge sind hoch und komplex. Aber nicht nur die Wahl des richtigen Bodenbelags ist wichtig, sondern auch dem permanenten Unterhalt und der auf den Belag abgestimmten Reinigung kommen grosse Bedeutung zu.

Gehen ist für die meisten von uns ein alltäglicher und automatisierter Bewegungsablauf. Gerade deshalb neigen wir dazu, Sturz- und Rutschgefahren zu übersehen. Dabei ereignen sich Stürze vor allem auf gleicher Ebene, also beim ganz gewöhnlichen Umhergehen. Eine unzureichende Rutschhemmung von Bodenbelägen ist eine nicht zu vernachlässigende Unfallquelle, denn rutschhemmende Bodenbeläge sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgversprechende Unfallverhütung.

Bodenbeläge bereits in der Bauplanungsphase miteinbeziehen

Bei Neubauten, beim Umbau oder bei der Sanierung von Gebäuden und Anlagen muss bereits in der Planungsphase die Frage nach geeigneten Bodenbelägen gestellt werden. Entsprechend der Nutzung der Räume (z.B. ob diese barfuss oder mit Schuhen begangen werden) sind die Anforderungen festzulegen. Deshalb ist es wichtig, die Klassifizierung nach GS, GB, R und ABC sowie deren Bedeutung zu kennen. Ebenfalls ist zu prüfen, ob der Bodenbelag für die vorgesehene Verwendung ausreichend rutschhemmend ist. Zudem empfiehlt es sich, einen Nachweis (Zertifikat) über die Rutschhemmung der gelieferten Belagsmaterialien vom Lieferanten zu verlangen.

Bodenbeläge stellen in Bezug auf den Unterhalt nicht nur die grössten zu reinigenden Flächen dar, sie werden nutzungs- und reinigungsbedingt auch am meisten beansprucht. Durch richtige Planung und Berücksichtigung von Nutzung, Reinigung, Unterhalt und Pflege können erhebliche Einsparungen erzielt werden. Die Planung entscheidet über Jahre hinaus, ob mit vertretbarem Aufwand die erwünschte Reinheit, Hygiene und Sicherheit erreicht werden kann oder ob diese aufgrund von Kostendruck vernachlässigt werden.

Mobile Gleitmessgeräte zur Prüfung der Rutschhemmung

Oft ist es erforderlich, die Rutschhemmung von Bodenbelägen am Bauwerk zu ermitteln. Den menschlichen Gang mit seinen Rahmenbedingungen zu simulieren ist sehr schwer. Es gibt verschiedene Messverfahren, die mit ihren Ergebnissen den praktischen Erfahrungen nahekommen und daher von Fachleuten anerkannt sind. Im Laufe der letzten Jahre sind verschiedene mobile Gleitmessgeräte zur Prüfung der Rutschhemmung entwickelt worden. Sie haben den Vorteil, dass Messungen vor Ort an eingebauten Baustoffen durchgeführt und Veränderungen der Gleitfestigkeit auf einfache Weise nachgewiesen werden können. Der Gleitreibungskoeffizient ist dabei der einzige normativ zu ermittelnde Wert für die Rutschhemmung von Bodenbelägen im Betriebszustand, der sowohl im Labor als auch am Objekt gemessen werden kann.

In öffentlich zugänglichen Bauten ist es ratsam, intensiv benutzte Bodenbeläge im Betriebszustand regelmässig mit mobilen Gleitmessgeräten nach definierten Vorgaben zu prüfen und die Rutschhemmung zu dokumentieren.

Kursangebot der bfu

Zum Thema «sichere Bodenbeläge» bietet die Fachabteilung der bfu (Beratungsstelle für Unfallverhütung) auch einen Kurs an, der insbesondere die Anforderungen an Bodenbeläge und deren Reinigung zum Inhalt hat. Infos dazu siehe im Internet unter http://www.bfu.ch/de/fuer-fachpersonen/kurse-tagungen.

Autor: Markus Buchser (bfu). bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, Hodlerstrasse 5a, 3011 Bern, Telefon 031 390 22 22, E-Mail info@bfu.ch. Infos: http://www.bfu.ch